Klimaschutz sei eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit, und der Handlungsbedarf erstrecke sich über alle politischen Ebenen, von der EU über die Mitgliedstaaten bis hin zu den Kommunen, so Schleweis. „Wenn wir gute Fortschritte erzielen wollen, darf Klimaschutz nicht isoliert betrachtet werden. Nachhaltigkeit braucht eine gute Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung“, sagte der DSGV-Präsident.
Er warnte davor, die Bankenregulierung mit Klimaschutzzielen zu überfrachten. „Das Ziel finanzregulatorischer Maßnahmen ist und bleibt die Funktionsfähigkeit und Stabilität des Finanzsystems“, so Schleweis.
Erweiterte Offenlegungspflichten zu „grünen“ Finanzprodukten dürften nicht zu einem bürokratischen Monstrum für Kunden und Institute werden. Die Berichtspflichten zu nichtfinanziellen Informationen seien bereits sehr weitgehend. „Eine Kosten-Nutzenabwägung mit Augenmaß ist gerade in Bezug auf kleinere und mittlere Unternehmen notwendig. Hier sollte man effektivere Wege in der Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft finden, um Nachhaltigkeit und Klimaschutz voranzubringen.“
Der Klimaschutz wird auch auf dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel eine Rolle spielen. Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will in den nächsten Jahren insgesamt 100 Milliarden Euro an Investitionen zum Schutz der Umwelt mobilisieren. "Das ist Europas 'Mann auf dem Mond'-Moment", sagte von der Leyen vor Journalisten in Brüssel. Im Anschluss stellte sie ihr "Green Deal"-Projekt der Presse vor. Ziel ist darin, dass die Europäische Union bis 2050 klimaneutral agiert. (DSZ/ rtr)